Kaum war die erste Übernahmeofferte durch den Hedgefonds Triton in Hamburg bei der Evotec eingegangen, meldete sich kurz darauf das US-amerikanische Unternehmen Halozyme Therapeutics mit einem noch viel konkreteren Angebot und einem echten Kaufpreis. Je 11 Euro pro Aktie liegen seither auf dem Tisch. Vorstand und Aufsichtsrat von Evotec wollen dies genauer analysieren. Wie geht es nun weiter?
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Die Partnerschaft vom vergangenen Herbst führt nun zur Verschmelzung: Die Mainzer BioNTech kauft für eine knappe Milliarde US-Dollar die chinesische Firma Biotheus, die eine Plattform für die Entwicklung neuer Antikörperformate mitbringt. Die ursprüngliche Partnerschaft drehte sich um einen einzelnen bispezifischen Antikörper der Chinesen, der gleichzeitig PD-L1 und VEGEF erkennt. In der Pipeline von Biotheus schlummern weitere rund zehn am Reißbrett konstruierte Antikörpermoleküle gegen bestimmte Krebszielmoleküle sowie gegen Entzündungsreaktionen. Vorab zahlt BioNTech 800 Mio. US-Dollar, weitere 150 Mio. US-Dollar können an die Anteilseigner von Biotheus bei weiterem klinischen Fortschritt noch nachträglich fließen.
Große Freude im Switzerland Innovation Park in Basel: Die Alentis Therapeutics AG erhält neuerlich eine gewaltige Finanzspritze. Diesmal sind es in der Serie D-Finanzierungsrunde mehr als 180 Mio. US-Dollar. Das Unternehmen setzt beim Kampf gegen Krebs auf einen Rezeptor als Zielmolekül, der den engen Zellverbund des soliden Tumorgewebes kontrolliert. Claudin heißt dieser Rezeptor, der mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat attackiert wird und damit die Bekämpfung des löchrig gewordenen Tumorgewebes durch das Immunsystem verstärken soll. Immer mehr Investoren finden diesen Ansatz spannend.
Gerade noch waren die Börsenanalysten mächtig uneinig, ob und wie die 9-Monatszahlen und der weiterhin mäßige Gesamtjahresausblick der Hamburger Evotec SE interpretiert und eingeordnet werden sollte zwischen Kauf-, Halte- oder Verkaufsempfehlungen. Da platzt am Montag Mittag ein konkretes Übernahmevorhaben in den Wochenstart und der Kurs gibt mächtig Gas nach oben. Ist diesmal mehr dran als bei früheren Gerüchten?
Eine gemeinsame Datenerhebung von BIOCOM und [iito] Business Intelligence zeigt einen Aufwärtstrend bei der Seed-Finanzierung von Start-ups in den Bereichen Biotechnologie (Pharma + Food) und digitale Gesundheitsanwendungen (Digital Health) in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dies steht im Gegensatz zur Stimmungslage, die teilweise von einem Investorenwinter spricht. Insbesondere die Finanzierung von Gründungsvorhaben in Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr bereits auf ein Gesamtvolumen von knapp 100 Mio. Euro verdreifacht.
Hier die relevantesten Meldungen aus dem |transkript-Nachrichtenticker im Monat Oktober. Der Kurzüberblick der Schlagzeilen klingt diesmal wie aus einer ganz anderen Welt im Angesicht der sich überschlagenden Ereignisse Anfang November. Doch die Show muss ja weitergehen, singt Freddie Mercury.
Im SPRIND-Innovationswettbewerb zur Suche nach neuen „Breitband-Antiinfektiva“ hat das Start-up MucosaTec den ersten Preis gewonnen. Das Unternehmen mit regionalem Input aus dem Saarland sowie der Freien Universität Berlin hat sich mit neun weiteren Teams seit 2021 in dem mit 4,5 Mio. Euro über die Laufzeit dotierten Wettbewerb immer näher ans Finale herangearbeitet und sich in diesem gegen drei weitere verbliebene Konkurrenten behauptet. Beim Gewinner geht es darum, mit einem bivalenten Protein die Mucosa kampf- und abwehrbereiter gegen virale Infektionen zu machen und die Verschleppung des Entzündungsgeschehens in andere Organe von vornherein besser zu kontrollieren.
Die BASF und das slowenische Biotech-Unternehmen Acies Bio haben eine Partnerschaft geschlossen, um eine nachhaltige Fermentationstechnologie zu entwickeln. Diese soll erneuerbares Methanol in Inhaltsstoffe für Körperpflege- und Reinigungsmittel umwandeln.
Die Berliner CDMO ProBioGen und das Strasbourger Biotech-Unternehmen Transgene haben Anfang November eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen, um gemeinsam individualisierte Krebsimpfstoffe zu entwickeln.
Die von Sartorius initiierte Life Science Factory hat nun neben Göttingen einen zweiten Standort. Anfang November wurde er auf dem Gelände von Kooperationspartner Helmholtz Munich eröffnet.